Völlig falsch ist der Glaube, dass Hunde nur reife Trüffeln anzeigen würden.
Die zuvor von einem Hund angezeigten und dann geernteten Trüffeln weisen je nach kleinklimatischen Bedingungen am Standort Reifegrade von 0 bis 100 % auf. Zudem scheint Tuber aestivum ein "Dauerfruchter" zu sein. Stimmen die Bedingungen am Standort, findet Primordienbildung statt. Darauf weisen Ergebnisse unserer Feldforschung hin. Alles durcheinander!
Trüffelsucher und selbst Trüffelhändler sind nur in sehr, sehr seltenen Fällen und viel Erfahrung in der Lage, ± reife von unreifen Trüffeln makroskopisch zu unterscheiden.
Der Reifegrad von Trüffeln lässt sich nur mikroskopisch exakt zu ermitteln.
Trüffeln kommen folglich in reichlich unterschiedlicher Qualität in den Handel. - Wir bieten nur mikroskopisch untersuchte, reife Trüffeln zum Verkauf an.
Eine Lieferung von 10 kg Trüffeln I. Wahl im Juli 2021 aus dem europäischen Ausland ergab folgende Ergebnisse:
0 -10 % = 1.880 g
20 -30 % = 1.550 g
40 - 50 % = 790 g
60 - 80 % = 1.200 g und >80 - 100 % = 4.630 g
Eine andere Lieferung ebenfalls am 28.07.22 von knapp 5 kg aus einem anderen Land sah folgendermaßen aus:
0 – 10 % = 372 g
20 - 30 % = 218 g
40 - 50 % = 240 g
60 - 80 % = 136 g und 90 – 100 % = 3.835 g
Erst mit einem hohen Reifegrad sind Trüffeln wertvoll. Dann haben sie das volle Aroma, den besten Geschmack und sind in diesem Zustand für die Mykorrhizierung geeignet. Im Gelände erkennen Sie das am Verhalten der Roten Wegschnecke. Diese bis zu 15 cm lange Nacktschnecke macht sich genau dann über die Trüffel her, wenn >95 % Reifegrad erreicht sind.
Mitten im August fand eine Begehung durch die FGH an dieser Untersuchungsstelle statt. Exakt 100 Fruchtkörper wurden geortet und auf den Reifegrad hin mikroskopisch untersucht. Die Grafik verdeutlicht die Reifegradverteilung in Prozent.